Alkohol in der Kosmetik – Was ist Alkohol und wieso wird er benutzt ?

  Was ist Alkohol ?

Chemisch bezeichnet man mit dem Begriff „Alkohol“ eine übergeordnete Klasse, man beschreibt den Besitz einer sogenannten Hydroxid (-OH) Gruppe an einem Restmolekül. Der Begriff „Alkanole“ bezeichnet einen organischen Rest an dieser -OH Gruppe. Grundsätzlich gibt es zwei Unterscheidungskriterien, die Anzahl an organischen Resten und die Anzahl von Hydroxygruppen. [1]

Strukturformel des Methanols Abb. 1

Hierbei ist der Unterschied in organischen Resten, mit :

Strukturformel des Ethanols Abb. 2

  • Primär Alkoholen

  • Sekundär Alkoholen

  • Tertiär Alkoholen

Und die Anzahl an -OH Gruppen und ihrer Wertigkeit, mit :

  • Einwertig (Endung -ol)

  • Zweiwertig (Endung -diol)

    Strukturformel des Glycerins Abb. 3

  • Dreiwertig (Endung -triol)

Beispiele für diese wären z.B. Methanol für einen einwertigen, primären Alkohol. Isopropanol für einen einwertigen, sekundären Alkohol. Tert-Butanol für einen einwertigen, tertiären Alkohol. Ethanol für einen einwertigen Alkohol. Ethandiol für einen zweiwertigen Alkohol. Und Glycerin (Glycerol) für einen dreiwertigen Alkohol.[2]

Ebenfalls gibt es sogenannte Fettalkohole, welche lange Kohlenstoffketten von 8-22C aufwärts, so z.B. der Cetylalkohol mit einer Kettenlänge von 16 Kohlenstoffatomen.[3]

Sturkturformel des tert-Butanols Abb. 4

Wie entstehen Alkohole ?

Die Herstellung und Entstehung von Alkoholen variiert von Alkohol zu Alkohol. Ethanol wird durch Gärung von Zucker mithilfe des Saccharomyces cerevisiae Pilzes (Hefepilz) unter Luftabschluss gewonnen[4]. Methanol wurde mithilfe von trockener Destillation von Holz, heutzutage jedoch ökonomischer aus der Reformierung von Erdgas, wobei Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff miteinander zu Methanol reagieren[5]. Isopropanol wird durch Wasseranlagerung an Propen gewonnen[6]. Tert-Butanol wird durch Wasseranlagerung an Isobuten hergestellt[7]. Ethandiol wird durch Wasseranlagerung an Ethylenoxid hergestellt[8]. Und Glycerin wird als Nebenprodukt der Biokraftstoffherstellung gewonnen, kann aber auch durch beeinflussung des Saccharomyces cerevisiae Pilzes anstelle von Ethanol hergestellt werden[9]. Die meisten Fettalkohole werden durch Verseifung von Wachsen Hergestellt.[10]

Wofür benutzt man Alkohole ?

Generell werden Alkohole als Lösemittel benutzt, so auch Methanol, Ethanol, Cyclohexanol und Glycerin. Je nach Eigenschaften haben sie aber nach viele weitere Anwendungszecke. Ethanol z.B. ist als Genussmittel hoch bekannt, so wird mit dem Wort „Alkohol“ meist Ethanol gemeint, und ist in allen Alkoholhaltigen Getränken, vom Fassbier bis hin zum hochprozentigem Absinth, enthalten[11]. Isopropanol wird als Desinfektions-, Reinigungs-, Entschäumungs-, und Frostschutzmittel verwendet[12]. Glycerin wird als Frostschutzmittel und Schmierstoff benutzt, sowie als Feuchtigkeitsspender in der Kosmetik[13]. Fettalkohole finden Anwendung als Tenside.[14]

Als besondere Alkohole der Kosmetikindustrie gelten Ethanol, Glycerin und Fettalkohole. Ethanol ist ein natürliches und hervorragendes Lösemittel für Öle und Fette, ebenfalls wirkt es desinfizierend[15]. Glycerin ist ein natürlicher Trägerstoff und spendet Feuchtigkeit[16]. Und Fettalkohole finden Anwendung als Tenside in Shampoos und ähnlichen Kosmetika[17].

Was sind „gute“ was „schlechte“ Alkohole ?

Ob gut oder schlecht hängt stark von den Mengen und der Konzentration, denn :“Die Menge macht ein Ding ein Gift“. Wie beim Trinkalkohol sind kleine Mengen kein Problem, gar gesund. Größere Mengen hingegen sind schädlich[18]. Lediglich die schädliche Mindestdosis zählt. Bei Glycerin oder Propandiol ist diese sehr hoch d.h. Dass es große Mengen benötigt bis sie schädlich werden[19]. Bei Ethanol z.B. ist diese Moderat, so dass eine Menge im Bereich einiger Zehntel bis knapp wenige hundert Milliliter schädlich sein können[20]. Unter gewissen Schwellen können jedoch die positiven Wirkungen genutzt werden, ohne negative zu Erzeugen. So wird Ethanol z.B. in sehr kleinen Mengen dermal aufgenommen, Mengen, welche keinen Unterschied machen, schon gar nicht bei den Mengen bei denen Ethanol in Kosmetika enthalten ist[21]. Methanol besitzt hierbei eine sehr niedrige schädliche Mindestdosis, so sind schon 0,1g pro kg Körpergewicht gefährlich, und 1g pro kg Körpergewicht Lebensbedrohlich[22].

Ethanol wird in Deutschland versteuert, um diesem enormen Kostenaufschwung zu entgehen vergällen viele Produzenten den Alkohol. Das Vergällen geschieht über die Zugabe von Phtalaten, welche dem Erdöl entspringen, und neben den Schäden an der Haut gar impotent machen können. Vergällten Alkohol erkennt man an den Bezeichnungen „Alcohol denat.“ und „SD Alcohol“.[23]

Jedoch gibt es auch einige Hersteller, vor allem von Naturkosmetik, die keinen vergällten Alkohol benutzen, dies wird als sogenannter „Weingeist“ bezeichnet. Dieser Alkohol ist purer, 96 %vol, Ethanol[24].

Gibt es alkoholfreie Kosmetika ?

Ja und nein. Wenn auf einem Kosmetikartikel „alkoholfrei“ steht, heißt das nur, dass keine schlechten, austrocknenden oder anderweitig schädlichen Alkohole enthalten sind. Es bedeutet jedoch nicht, dass kein Alkohol enthalten ist[25].

Welche Alkoholhaltige Kosmetika sind unbedenklich, und worauf muss geachtet werden ?

Generell gilt, aufpassen was man kauft. Beim Kauf ist besonders auf die Inhaltsstoffe und deren INCI Bezeichnung zu achten. Auf Produkte mit „Alcohol denat.“ und „SD Alcohol“ sollte verzichtet werden. Glycerin und Propandiol sind unbedenklich und geben ein gutes, gesundes, Hautgefühl. Ethanol mit der Bezeichnung „Ethanol“ oder „Ethylalcohol“ ist weitestgehend unbedenklich, jedoch variieren dessen Konzentrationen von Produzent zu Produzent, wobei jedoch durch hohe Kosten sparsam dosiert wird. Und Fettalkohole wie Cetylalkohol sind generell unbedenklich.[26]

Quellen zum Nachlesen :

Statement zu Phtalaten des Bayrischem Bundesamts für Gesundheit und Lms [23]

Informationen zu Methanolvergiftungen[22]

Informationen zum Nutzen und den Gefahren von Isopropanol [12]

Pharmaartikel zu Weingeist [24]

Genaueres zur alkoholischen Gärung [4]

Genauere Beschreibung der Methanolherstellung [5]

Alkoholgehälter von verschiedenen Getränken [11]

Wikipedia[1][2][3][6][7][8][9][10][11][13][14][15][16][17][21][18][19][20][25][26]

Bildquellen: Wikipedia Commons, Flickr. Alle Bildrechte gehen an die Besitzer der Bilder Abb.5 – Felix Triller |Titelbild

2 Kommentare
  1. Support Tulsi Gabbard
    Support Tulsi Gabbard sagte:

    Wow, wonderful weblog structure! How long have you ever been running a
    blog for? you made running a blog look easy. The full glance of your web site is wonderful,
    as smartly as the content material!

    Antworten
  2. diep.io
    diep.io sagte:

    This is really interesting, You are a very skilled blogger.
    I’ve joined your rss feed and look forward to seeking
    more of your wonderful post. Also, I have shared your site in my social
    networks!

    Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*